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Dienstag, 30. Juni 2015
Letzter Tag vor Machu Picchu
afhq, 08:24h
Ohne Gnade geht es heute gleich zu Beginn über teilweise sehr steile Treppen etwa 25 Minuten den Berg hinauf. Ich merke meine schmerzenden Muskeln und höre auch die anderen jammern.
Nach einem besonders steilen Treppenstück erreichen wir eine Aussichtsplattform auf fast 3.900 Metern, die uns den Atem verschlägt.

Vorbei an Lagunen, dessen Wasser keinesfalls genießbar ist,

und kleineren Inka-Ruinen, von denen man nicht so viel weiß, besteigen wir den einzigen Weg zur Ruine Sayacmarca – 100 steile Stufen - dieses Mal aber ohne Gepäck, was wir unten liegen lassen.

Innerhalb der Mauern erfahren wir, dass die Inkas entgegen den anderen Bauarten so nahe am Hang und ohne Terrassen gebaut haben, um Feinden die Stirn bieten zu können. Sowohl der fantastische und unverbaute Blick über das üppig bewachsende und scheinbar undurchdringliche Aobamba-Tal, als auch der Name der Ruine, „Unzugängliche Stadt“, gibt unserem Guide wohl Recht.

Danach geht es auf dschungelartigen, feuchten Wegen weiter, die uns eine Ahnung davon geben, wie wohl der Amazonas aussehen könnte. Große Farne, Bambus, Gräser und mit Moos bewachsene Bäume säumen unseren Weg.

Nach etwa weiteren 20 Minuten erreichen wir das Campamento Chaqiqocha, in dem wir wieder mal fürstlich bekocht werden.

Gestärkt dürfen wir jeder für sich und nach seinem Tempo zum nächsten Treffpunkt laufen: einem wirklich hässlichen Strommasten. Der erste übrigens, der die Gegend mit Elektrizität versorgt. Die in einem Wasserkraftwerk des Urubamba-Flusses produzierte Energie ganz weit unten im Tal wird bis nach Cuzco weitergeleitet.
Weil es schon spät ist und wir unbedingt noch eine besondere Inka-Stätte erreichen wollen, erklärt uns Yeiber den Weg dorthin.
Sofort machen sich Alex, Mel, John und ich auf den Weg. Von der Gegend bekommen wir nicht so viel mit, nicht nur deswegen, weil wir unseren Weg hinunter in einem Eiltempo zurücklegen, sondern weil auch die Wege nass und höllisch rutschig sind – wenn wir nicht aufpassen, stürzen wir mehrere 100 Meter und unrettbar in die Tiefe.

Wir erreichen unser Camp in kurzer Zeit, fragen nach dem Weg zur Inka-Stätte Winay Wayna und werden noch etwa 5 Minuten den Berg hinunter geschickt.
Belohnt werden wir 4 mit dem Besuch der schönsten Ruinen des Inka-Trail: „für immer jung“, so der Name dieser erst 1941 von Peter Fejos archäologischen Entdeckung, soll sich von einer Orchidee ableiten, die in früheren Zeiten zu Hauf hier geblüht haben soll.
Jeder für sich sucht sich einen Platz, ruht seine müden Glieder aus und geht seinen eigenen Gedanken nach.

Als es schon dunkel wird, gehen wir langsam, immer noch in Gedanken versunken, zurück zu unserem Camp, wo wir noch ein letztes Mal von unserem Koch Raoul mit einem Dreigängemenü überrascht werden.
Gemeinsam machen wir ein Bild und wollen eigentlich danach in unsere Zelte verschwinden, weil der kommende Tag bereits um 04.30 Uhr beginnt - wir wollen ja schließlich das sogenannte Sonnentor am Intipunku vor Sonnenaufgang erreichen.
Allerdings findet ja gleichzeitig mit unserem Trail auch der Copa America statt, sodass John und ich zusammen mit Yeiber und Monica unbedingt noch die zweite Hälfte des Spiels Peru - Bolivien anschauen wollen.
Es lohnt sich, denn inmitten begeisterter peruanischer Fussballfans, erleben wir in der Küche des kleinen Restaurants den Rausschmiss der Bolivianer.
Nach einem besonders steilen Treppenstück erreichen wir eine Aussichtsplattform auf fast 3.900 Metern, die uns den Atem verschlägt.

Vorbei an Lagunen, dessen Wasser keinesfalls genießbar ist,

und kleineren Inka-Ruinen, von denen man nicht so viel weiß, besteigen wir den einzigen Weg zur Ruine Sayacmarca – 100 steile Stufen - dieses Mal aber ohne Gepäck, was wir unten liegen lassen.

Innerhalb der Mauern erfahren wir, dass die Inkas entgegen den anderen Bauarten so nahe am Hang und ohne Terrassen gebaut haben, um Feinden die Stirn bieten zu können. Sowohl der fantastische und unverbaute Blick über das üppig bewachsende und scheinbar undurchdringliche Aobamba-Tal, als auch der Name der Ruine, „Unzugängliche Stadt“, gibt unserem Guide wohl Recht.

Danach geht es auf dschungelartigen, feuchten Wegen weiter, die uns eine Ahnung davon geben, wie wohl der Amazonas aussehen könnte. Große Farne, Bambus, Gräser und mit Moos bewachsene Bäume säumen unseren Weg.

Nach etwa weiteren 20 Minuten erreichen wir das Campamento Chaqiqocha, in dem wir wieder mal fürstlich bekocht werden.

Gestärkt dürfen wir jeder für sich und nach seinem Tempo zum nächsten Treffpunkt laufen: einem wirklich hässlichen Strommasten. Der erste übrigens, der die Gegend mit Elektrizität versorgt. Die in einem Wasserkraftwerk des Urubamba-Flusses produzierte Energie ganz weit unten im Tal wird bis nach Cuzco weitergeleitet.
Weil es schon spät ist und wir unbedingt noch eine besondere Inka-Stätte erreichen wollen, erklärt uns Yeiber den Weg dorthin.
Sofort machen sich Alex, Mel, John und ich auf den Weg. Von der Gegend bekommen wir nicht so viel mit, nicht nur deswegen, weil wir unseren Weg hinunter in einem Eiltempo zurücklegen, sondern weil auch die Wege nass und höllisch rutschig sind – wenn wir nicht aufpassen, stürzen wir mehrere 100 Meter und unrettbar in die Tiefe.

Wir erreichen unser Camp in kurzer Zeit, fragen nach dem Weg zur Inka-Stätte Winay Wayna und werden noch etwa 5 Minuten den Berg hinunter geschickt.
Belohnt werden wir 4 mit dem Besuch der schönsten Ruinen des Inka-Trail: „für immer jung“, so der Name dieser erst 1941 von Peter Fejos archäologischen Entdeckung, soll sich von einer Orchidee ableiten, die in früheren Zeiten zu Hauf hier geblüht haben soll.
Jeder für sich sucht sich einen Platz, ruht seine müden Glieder aus und geht seinen eigenen Gedanken nach.

Als es schon dunkel wird, gehen wir langsam, immer noch in Gedanken versunken, zurück zu unserem Camp, wo wir noch ein letztes Mal von unserem Koch Raoul mit einem Dreigängemenü überrascht werden.
Gemeinsam machen wir ein Bild und wollen eigentlich danach in unsere Zelte verschwinden, weil der kommende Tag bereits um 04.30 Uhr beginnt - wir wollen ja schließlich das sogenannte Sonnentor am Intipunku vor Sonnenaufgang erreichen.
Allerdings findet ja gleichzeitig mit unserem Trail auch der Copa America statt, sodass John und ich zusammen mit Yeiber und Monica unbedingt noch die zweite Hälfte des Spiels Peru - Bolivien anschauen wollen.
Es lohnt sich, denn inmitten begeisterter peruanischer Fussballfans, erleben wir in der Küche des kleinen Restaurants den Rausschmiss der Bolivianer.
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Hunger ! Abstieg ins Camp
afhq, 07:56h
Jetzt geht es über 45 % originale Inkastufen und Pflastersteine, alles andere ist restauriert, steil etwa 3 Stunden hinunter. Wohl dem, der Wanderstöcke hat, denn die sind beim Abstieg Goldes wert: sie schonen die Kniegelenke ungemein.
Gut auch, dass wir die Stöcke mit Gummistopfen abgesichert haben – Stockspitzen aus Metall sind nämlich nicht erlaubt – sie würden die Stufen beschädigen.
Kurz bevor wir unser Camp Pacaymayu erreichen, können wir uns sowohl an einem Fluss, der plätschernd den Berg hinunterstürzt, als auch uns an Ichugras, Bromelien und Agaven erfreuen.
Nach unserem Abendessen wollen wir gar nicht mehr duschen – das Wasser ist sowieso schwe...-kalt. Stattdessen begnügen uns mit einer Katzenwäsche und fallen wie tot in unsere Schlagsäcke, wohlwissend, dass der kommende Tag mit einem ähnlichen Anstieg beginnt, den wir heute im Schweiße unseres Angesichts gepackt haben.


Gut auch, dass wir die Stöcke mit Gummistopfen abgesichert haben – Stockspitzen aus Metall sind nämlich nicht erlaubt – sie würden die Stufen beschädigen.
Kurz bevor wir unser Camp Pacaymayu erreichen, können wir uns sowohl an einem Fluss, der plätschernd den Berg hinunterstürzt, als auch uns an Ichugras, Bromelien und Agaven erfreuen.
Nach unserem Abendessen wollen wir gar nicht mehr duschen – das Wasser ist sowieso schwe...-kalt. Stattdessen begnügen uns mit einer Katzenwäsche und fallen wie tot in unsere Schlagsäcke, wohlwissend, dass der kommende Tag mit einem ähnlichen Anstieg beginnt, den wir heute im Schweiße unseres Angesichts gepackt haben.


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Glücksgefühle
afhq, 06:45h
Nach einem wunderbaren Schlaf auf terrassenförmig angelegten Hängen, werden wir morgens mit warmem Wasser in einer Schüssel, welche uns direkt vor das Zelt gestellt wird, geweckt. Die ersten Reißverschlüsse höre ich aufgehen und die ersten unserer Gruppe schauen schlaftrunken aus ihrem Zelt. Das Wetter ist noch kalt und nass, wir müssen uns also zum Frühstück warm anziehen.

Yeiber und Monica sind darauf bedacht, dass wir ohne Hektik und Stress zusammenpacken, um den kommenden Tag angehen zu können. Dennoch haben sie uns so im Griff, dass wir im Zeitplan bleiben, ohne es wirklich zu merken.
Wir brauchen uns um nichts anderes kümmern, als um unseren eigenen Kram. Die Zelte werden professionell zusammengepackt. Jeder hat hier seine Aufgabe. Es geht ruckzuck. John und ich schauen begeistert zu und meinen so nebenbei, dass unsere Porters eigentlich bei “Wetten Dass” gute Chancen haben würden.
Bevor wir losgehen, macht uns Yeiber darauf aufmerksam, dass wir „in Holidays” sind. „Walk in your own pace“, sagt er immer! Noch wissen wir nicht, was er damit meint.
Nach wenigen Metern allerdings können wir erahnen, was uns am heutigen Tag erwartet. Ständig bergauf geht's. Unentwegt und gnadenlos. Nicht enden will der schmale Weg, den wir nur teilweise einsehen können. Denn die Flora und Fauna ist hier in ca. 2.700 Metern noch unglaublich artenreich. Kleines Gestrüpp wechselt sich ab mit großen Bäumen, die teils mit Moos fast vollständig überwachsen sind. Hier greift ja auch niemand in die Natur ein. Manchmal glaube ich, im „Herr der Ringe-Film“ mitwirken zu können.

Unsere Hoffnung, dass es vielleicht nicht ganz so anstrengend wird, platzt mit jedem Schritt, den wir machen. Jetzt wird auch der jeweilige Konditionsstand unserer Gruppe merkbar und ich selbst bin froh darüber, dass ich zuhause immer mal wieder beim Joggen war - auch wenn ich das ja leiden kann, wie Galle.
Wie die kleinen Kinder, die mit ihren Eltern in den Urlaub fahren dürfen, fragen wir bei Monica und Yeiber nach, wie lange es noch dauert. Dabei lächelt er und zeigt auf einen Berg, den wir hoch oben kaum erkennen können und der zwischen zwei großen Ausläufern der Bergkette liegt. Wir wollen ihm nicht ganz glauben, aber er schaut uns ernst an und sagt: "It's not a joke, ladies and gentlemen!"

Mittlerweile haben wir die 3.300 Meter Marke hinter uns gelassen und so langsam merken wir, was wir noch leisten müssen. Die Schritte werden kleiner, der Atem schwerer, die Luft dünner. Das Gewicht unseres eigenen Gepäcks ist nicht mehr so wichtig. Wir konzentrieren uns nur noch auf unsere Schritte, denn unser Wille, den Pass zu erreichen, ist groß.
Ich selbst zwinge mich geradezu zu fotografieren, denn ich atme schon sehr kurz. Schritt vor Schritt setze ich, weil ich weiß, dass mich das dem Ziel immer näher bringt.

Als ich irgendwann mal den Kopf hebe und nicht nur sehe, wie sich meine Stiefel knirschend den Weg nach oben bahnen, erhellt sich plötzlich mein Gemüt. Der vorhin noch so klein und unerreichbar scheinende Gipfel ist deutlich grösser geworden. Ich will mich eigentlich an John halten, aber „unsere Gemse“ rennt ja fast den Weg nach oben.
Immer wieder muss ich jetzt kurz anhalten, um zu verschnaufen und um mich zu regenerieren. Drehe ich mich um, kann ich im Hintergrund sehr schön “Veronica” sehen, die mich mit ihrem weißen großen Gletscherflächen animiert, weiterzugehen.
Der letzte Anstieg ist der Schwierigste. Fast brutal geht es jetzt bergauf.

An vielen Wanderern gehe ich vorbei, mittlerweile ohne ihnen ins Gesicht zu sehen oder sie zu grüßen - zu beschäftigt bin ich mit meinem eigenen „Ich“.
Plötzlich höre ich John „Welcome Deutschland“ rufen und ich weiß, dass ich es geschafft habe. Ich sehe ihn seinem breiten glücklichen Lächeln und mich durchfährt ein Schauer von Kopf bis Fuß. Ich merke, dass sich alle Haare meines Körpers aufstellen – ich bin in meiner Welt und bekomme um mich herum nichts mehr mit. Zu groß ist mein Glücksgefühl, welches durch die wahrhaft schöne Aussicht im Schein der Sonne noch verstärkt wird.
Ich schmeiß meinen Tagesrucksack weg, ziehe meine Schuhe und Socken aus und gehe auf dem Gipfel barfuß hin und her. Irgendwie verbindet es mich mehr als sonst mit der Natur.
In den folgenden 1,5 Std. erreichen alle unserer Gruppe den Gipfel und wie jeder andere auch, werden sie mit großem „Hallo“ oder „You´ve got it“, von allen übrigen Wanderern begrüßt.

Ein 1,5 Meter hoher Pfahl zeigt die Höhe von 4.198 Metern und den Namen des Inkapasses, Abra de Warmiwanusca, an, was soviel heißt, wie "Pass der toten Frau".
Deswegen sind wir Männer noch am Leben!!!


Yeiber und Monica sind darauf bedacht, dass wir ohne Hektik und Stress zusammenpacken, um den kommenden Tag angehen zu können. Dennoch haben sie uns so im Griff, dass wir im Zeitplan bleiben, ohne es wirklich zu merken.
Wir brauchen uns um nichts anderes kümmern, als um unseren eigenen Kram. Die Zelte werden professionell zusammengepackt. Jeder hat hier seine Aufgabe. Es geht ruckzuck. John und ich schauen begeistert zu und meinen so nebenbei, dass unsere Porters eigentlich bei “Wetten Dass” gute Chancen haben würden.
Bevor wir losgehen, macht uns Yeiber darauf aufmerksam, dass wir „in Holidays” sind. „Walk in your own pace“, sagt er immer! Noch wissen wir nicht, was er damit meint.
Nach wenigen Metern allerdings können wir erahnen, was uns am heutigen Tag erwartet. Ständig bergauf geht's. Unentwegt und gnadenlos. Nicht enden will der schmale Weg, den wir nur teilweise einsehen können. Denn die Flora und Fauna ist hier in ca. 2.700 Metern noch unglaublich artenreich. Kleines Gestrüpp wechselt sich ab mit großen Bäumen, die teils mit Moos fast vollständig überwachsen sind. Hier greift ja auch niemand in die Natur ein. Manchmal glaube ich, im „Herr der Ringe-Film“ mitwirken zu können.

Unsere Hoffnung, dass es vielleicht nicht ganz so anstrengend wird, platzt mit jedem Schritt, den wir machen. Jetzt wird auch der jeweilige Konditionsstand unserer Gruppe merkbar und ich selbst bin froh darüber, dass ich zuhause immer mal wieder beim Joggen war - auch wenn ich das ja leiden kann, wie Galle.
Wie die kleinen Kinder, die mit ihren Eltern in den Urlaub fahren dürfen, fragen wir bei Monica und Yeiber nach, wie lange es noch dauert. Dabei lächelt er und zeigt auf einen Berg, den wir hoch oben kaum erkennen können und der zwischen zwei großen Ausläufern der Bergkette liegt. Wir wollen ihm nicht ganz glauben, aber er schaut uns ernst an und sagt: "It's not a joke, ladies and gentlemen!"

Mittlerweile haben wir die 3.300 Meter Marke hinter uns gelassen und so langsam merken wir, was wir noch leisten müssen. Die Schritte werden kleiner, der Atem schwerer, die Luft dünner. Das Gewicht unseres eigenen Gepäcks ist nicht mehr so wichtig. Wir konzentrieren uns nur noch auf unsere Schritte, denn unser Wille, den Pass zu erreichen, ist groß.
Ich selbst zwinge mich geradezu zu fotografieren, denn ich atme schon sehr kurz. Schritt vor Schritt setze ich, weil ich weiß, dass mich das dem Ziel immer näher bringt.

Als ich irgendwann mal den Kopf hebe und nicht nur sehe, wie sich meine Stiefel knirschend den Weg nach oben bahnen, erhellt sich plötzlich mein Gemüt. Der vorhin noch so klein und unerreichbar scheinende Gipfel ist deutlich grösser geworden. Ich will mich eigentlich an John halten, aber „unsere Gemse“ rennt ja fast den Weg nach oben.
Immer wieder muss ich jetzt kurz anhalten, um zu verschnaufen und um mich zu regenerieren. Drehe ich mich um, kann ich im Hintergrund sehr schön “Veronica” sehen, die mich mit ihrem weißen großen Gletscherflächen animiert, weiterzugehen.
Der letzte Anstieg ist der Schwierigste. Fast brutal geht es jetzt bergauf.

An vielen Wanderern gehe ich vorbei, mittlerweile ohne ihnen ins Gesicht zu sehen oder sie zu grüßen - zu beschäftigt bin ich mit meinem eigenen „Ich“.
Plötzlich höre ich John „Welcome Deutschland“ rufen und ich weiß, dass ich es geschafft habe. Ich sehe ihn seinem breiten glücklichen Lächeln und mich durchfährt ein Schauer von Kopf bis Fuß. Ich merke, dass sich alle Haare meines Körpers aufstellen – ich bin in meiner Welt und bekomme um mich herum nichts mehr mit. Zu groß ist mein Glücksgefühl, welches durch die wahrhaft schöne Aussicht im Schein der Sonne noch verstärkt wird.
Ich schmeiß meinen Tagesrucksack weg, ziehe meine Schuhe und Socken aus und gehe auf dem Gipfel barfuß hin und her. Irgendwie verbindet es mich mehr als sonst mit der Natur.
In den folgenden 1,5 Std. erreichen alle unserer Gruppe den Gipfel und wie jeder andere auch, werden sie mit großem „Hallo“ oder „You´ve got it“, von allen übrigen Wanderern begrüßt.

Ein 1,5 Meter hoher Pfahl zeigt die Höhe von 4.198 Metern und den Namen des Inkapasses, Abra de Warmiwanusca, an, was soviel heißt, wie "Pass der toten Frau".
Deswegen sind wir Männer noch am Leben!!!

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