Donnerstag, 11. Juni 2015
Flug und Ankunft in Cuzco - Teil 3
In einer kleinen Boeing finden wir genau am Notausgang unsere Plätze. Ein Blick aus dem Fenster, alles dunkel - klar, es ist ja noch früh am Morgen. Wir strecken unsere müden Glieder und freuen uns auf eine kurze Reisezeit von etwa einer Stunde.

Nach dem Start geht es raus aufs Meer, dann, nach einer steilen 180 Gradkruve, wieder zurück aufs Land und gen Osten nach Cuzco. Wir können den Sonnenaufgang beobachten. Das Land, die hohen Berge heben sich immer mehr von der weichenden Dunlkelheit hervor, machen sich bemerkbar und demonstrieren ihre Schönheit. Die Sechstausender sind schneebedeckt und werden bald in der grellen Sonne auf sich aufmerksam machen.



Man ist der Meinung, der Pilot zirkelt mit dem Flugzeug bei 7.700 Metern Höhe um die Berge herum, die nicht weit weg zu sein scheinen. Ich möchte die Hände ausstrecken und nach ihnen greifen. Herrlich!



55 Minuten später landen wir in Cuzco auf 3.300 Metern. Wir vergessen zunächst die Höhe und warten auf unser Gepäck. Nachdem wir unsere Rucksäcke von der Plastikfolie befreit haben, ziehen wir uns warm an - es hat lediglich 3 Grad draußen - und schnallen uns die beiden Dinger, einen vor dem Brustkorb, den anderen auf dem Rücken, auf den Körper. Ein gutes Anfangstraining, finde ich. Da uns jeder vor Überfällen und Diebstählen gewarnt hat, fahren mit einem offiziellen Taxi in die Stadt und beziehen unser Hotel: Awki´s Dream Hotel.

Mitten in der Stadt und nur wenige Minuten zu Fuß von der Plaza de Armas, dem Dreh- und Angelpunkt, entfernt, liegt das kleine, aber sehr kuschelige Hotel. Ein kleiner Innenhof perfektioniert das Ambiente.

Da wir beide Hunger haben, bedienen wir uns am üppig gestalteten Büffet. Da wir erst am nächsten Morgen zu den Hotelgästen zählen, berappen wir 15 Soles und genießen die einheimischen Obstsorten, Getränke und Brote. Dabei probiere ich auch gleich mal den Coca-Tee. Er ist warm, schmeckt nach Gras und riecht auch so. Macht aber nicht high. Leider?

Wir können unsere Zimmer noch nicht beziehen, also warten wir auf John, der ja schon eine Weile hier in Cuzco ist und uns seine ersten Eindrücke erzählen wird.

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Flug und Ankunft in Cuzco - Teil 2
Um 13.21 Uhr heben wir mit einer Verspätung von einer halben Stunde ab. Vor uns liegt eine Reise von 10.700 Kilometern quer über den Atlantik direkt Richtung Südamerika.

Alle Passagiere, ein Haufen Asiaten, Europäer, Süd- und Nordamerikanern, halten die Luft an und es geht schnell in luftige Höhe.

Um 16.00 Uhr bekommen wir das erste Essen. Unglaublich lecker, vielfältig und mit echt stabilem Besteck. Nach dem Schmaus stehe ich auf und gehe spazieren. Die meisten dösen schon oder schauen einen Film an. Jeder hat einen Monitor vor sich und kann in allen Sprachen Filme aus einem Fundus von gefühlt 100 Filmen aussuchen, was ihm gefällt. Ich selbst entscheide mich für Ex Machina und Maze Runner. Zwischendrin schlafe ich und bekomme wohl deshalb nicht alles mit.

Zwischen drin schaue ich auf die Anzeige. Noch 08.09 Stunden und 7412 Kilometer. Wie lange werden mir diese 8 Stunden vorkommen, um aus einer Höhe von 9.754 Metern und einer Geschwindigkeit von 945 km/h wieder festen Boden unter den Füssen zu spüren?

Um 21.30 Uhr erreichen wir das Festland von Südamerika - unter uns sehen wir die Küste von Frz. Guayana. Jetzt sind es nur noch 3.40 Uhr und 3.197 Kilometer bis zur Landung.

Der Flug ist ungewöhnlich ruhig. Keine Ruckler oder Luftlöcher. Fast wie im Wohnzimmersessel – wenn die verfluchte Enge nicht wäre.

Durch die wenigen geöffneten Fenster, weil die meisten pennen, kann ich das fantastisch gute und sonnige Wetter sehen. Mit einen leckeren Sandwich und einer Cola in der Hand genieße ich den Ausblick.

Um 22.50 Uhr überfliegen wir das Amazonasgebiet. Zuerst sieht man nichts als grüne Baumwipfel. Dann, zuerst nimmt man es als eine von der Sonne reflektierende Fläche wahr, dann kann man es kaum glauben: der Amazonas. Mit seinen gigantischen Wassermassen schlängelt er sich durch den Urwald, der frei ist von jeglicher Siedlung oder Straße.



Ich möchte diesen Anblick noch eine Weile länger auf mich wirken lassen, aber knapp 1.000 km/h lassen mir nu noch die Erinnerung und ein paar Bilder. Jetzt liegen noch 1.656 Kilometer vor uns, bis wir Lima, die Hauptstadt von Peru, übrigens die einzige Hauptstadt direkt am Meer liegend, erreichen.

Ein kleiner Happen mit Getränken kurz vor der Landung versüßt uns letztmalig den Flug und wir erreichen fast genau um 18.00 Uhr Ortszeit den Flughafen. Der Zeitunterschied sind 7 Stunden. Also ihr daheim schlaft schon lange.

Die Landung ist perfekt, weich und fast nicht zu merken. Alle klatschen und rufen Beifall. Ein letzter Blick auf unsere Sitze, haben wir etwas vergessen?

Schnell sind wir draußen und wir wundern uns, wo die 500 Passagiere hin sind. Unser Gepäck kommt nach wenigen Minuten und wir wechseln unsere Dollar in Soles. Man bekommt für einen Dollar fast 3 Soles.

Jetzt haben wir viel Zeit. Fast 11 Stunden müssen wir uns auf dem Flughafen rumtreiben, um unseren Anschlussflug nach Cuzco zu bekommen. Wir machen uns auf eine kleine Wanderung zum Check-In der Fluglinie LAN. Eine sehr nette und hübsche Peruanerin checkt uns ein und gibt uns schöne Sitzplätze.

Was unternehmen wir aber in den kommenden 11 Stunden? Schlafen? Spazierengehen? Wir entscheiden uns, einen nahezu gemütlichen Schlafplatz zu finden. Aber weit gefehlt! Wir dürfen nicht in die Abflughalle rein und müssen uns wohl für einen Platz ohne Stuhl oder Bank suchen. Immer mehr gesellen sich noch andere Fluggäste zu uns und wir liegen wie die Penner auf dem kalten Fußboden.

Vollkommen gerädert und nach einem 2-stündigen Schlafrhythmus dürfen wir um 02.30 Uhr in die Abflughalle. Endlich Stühle. Wir beide schnappen uns gleich eine freie Reihe und legen uns schlafen, denn erst um 05.00 Uhr wird eingecheckt.

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Flug und Ankunft in Cuzco - Teil 1
Erstmal vorab: KLM ist echt zu empfehlen. Sehr nettes und hilfsbereites (niederländisches) Personal, klasse Service. Aber dazu später mehr.

Das Einchecken dauert nicht lange. Wir sind schon gut 2 Stunden vor Abflug da und können mit unserer Online-Bordkarte gleich unser Gepäck aufgeben. Allerdings sind unsere Wanderstöcke, auch im zusammengeschobenen Zustand, zu lang, weshalb wir zum Sperrgutschalter gehen müssen. Das hatte echt einen Vorteil, weil wir in Lima die ersten sind, die unser Gepäck bekommen.

Unser Flieger, eine Embraer 190, hebt pünktlich um 09.50 Uhr bei trockenem Wetter ab. Rüdiger, ein guter Freund, hat mir sein GPS-Gerät ausgeliehen, weswegen wir den Flug – eine bordeigene Anzeige gibt es nicht – verfolgen können. Wir fliegen ungewöhnlich hoch – 12.520 Meter mit einer Geschwindigkeit von 850 km/h (ich vertrau mal dem GPS-Gerät). Der Wolkenteppich ist wie gemalt.



Kurz vor der Landung in Amsterdam springen plötzlich erstmal fast alle Passagiere auf und es entsteht eine gigantische Hektik, weil jeder sein Gepäck aus der Aufbewahrung holt. Die haben doch gar keinen Platz, sich zu bewegen, denke ich. Ein lustiges Schauspiel. Wir dagegen lassen uns Zeit und verlassen als letzte das Flugzeug.

So, wo ist unser Gate Richtung Lima? Kein Problem, sich umschauen und orientieren und schon sieht man die elektronischen Helferlein, welche die Bordkarten bei Eingabe unserer Flugnummer ausspucken.

Es steht uns nun ein 50-minütiger Marsch bevor, aber das ist mit unseren Rucksäcken vorne auf dem Bauch und hinten auf dem Rücken ja eine gute Übung.

Um 12.31 Uhr haben wir unsere Sitzplätze eingenommen. Verdammt eng hier, denke ich, aber auszuhalten.

Dieser als eine Veranstaltungshalle anmutender Flieger, eine Boeing 777-300, erscheint mir riesig. Soweit das Auge reicht, nur Sitzplätze! Da bei der Online-Buchung zuhause ein Fehler im System aufgetreten ist, sitzen wir ganz hinten in der Mitte. Leider!

Insgesamt 62 Reihen mit fast durchgehend 10 Sitzreihen, getrennt mi 2 Gängen hebt das Ungetüm mit etwas mehr als 550 Passagieren und einem Haufen Gepäck an Bord ab. Für mich ein Wunder.

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