Sonntag, 28. Juni 2015
Auf zum Machu Picchu!
Puenktlich werden wir von Yeiber abgeholt. Wir brauchen uns um unser Gepaeck schon keine Gedanken mehr machen, es wird von den Porters gewogen und gleich mitgenommen.

Etwas spaeter stossen die anderen Mitglieder unserer Gruppe zu uns. Ausschliesslich Maennlein und Weiblein aus Australien. Wir machen also unseren Trail mit 9 Personen.

Der erste Weg fuehrt uns nach Ollantaytambo, einem Touristenort, an dem wir noch etwaige fehlende Gegenstaende einkaufen koennen. Die Geschaefte sind auf die Wanderer perfekt eingestellt

Auf dem Marktplatz wuselt es nur so von “Inka-Trailern”. Jeder scheint besser ausgeruestet zu sein, wie ich. Vor allem die Aussies, nicht die unseren, tragen Camelbaks mit Wasserreservoire, besondere Huete und richtige Outdoor-Jacken.

Ich beruhige mich und denke mir, dass ihnen die Ausruestung auch nicht die Anstrengung beim Erklimmen des Machu Picchu abnehmen wird.

Der Ausgangspunkt unserer Wanderung ist noch einige Kilometer entfernt, wo wir noch hingefahren werden. Auf einem grossen Parkplatz, der bei 2.300 Metern liegt, wird alles ausgeladen und wir bekommen von Yeiber letzte Instruktionen, wie beispielsweise der Rucksack getragen werden soll, oder wie lang die Wanderstoecke sein muessen.



Und dann geht’ s endlich los. Unser Assistant-Guide, Monica, eine kleine Peruanerin, stoesst zu uns, um uns auf dem Weg mit zu begleiten.



Der erste Tag soll, bis zu unserem Camp, nicht so sehr anstrengend sein - es geht immer leicht bergauf, mit kleinen ebenen Teilbereichen. Aber eben mal 6 Stunden lang.

Teilweise an der Bahnlinie entlang, wo wir den nicht zu uebhoerenden Zug “PeruRail” immer wieder zu Gesicht bekommen und der gut betuchte Reisende zum Machu Picchu bringt, fuehrt unser schotterige und steinige Weg an kleineren Gemeinden vorbei, bis auch die irgendwann verschwinden.



Wir schauen uns um und sehen noch vereinzelt sog. Adobehauser, die mit luftgetrockneten Lehmziegeln gebaut sind.

Im Hintergrund die erste Bergkette mit dem sagenhaft aussehenden 5.850 Meter hohen Berg, den die Peruaner liebevoll Veronica nennen.

Wir machen immer wieder kleine Pausen, bei denen wir uns mit Essen und Trinken versorgen und die Yeiber nutzt, um uns sein Wissen preiszugeben.

Schnell vergessen ist das Gewicht auf meinem Ruecken, denn die Geschichten und die Landschaft begeistern.



Noch sind wir nicht so ausser Puste, dass wir waehrend wir gehen, mit unseren Aussies erste Worte wechseln, uns vorstellen und austauschen. John uns ich sind der gleichen Meinung: die Gruppe ist ausgewogen und jeder passt zueinander.

Am Ende des Tages werden wir in unserem Camp schon von den Traegern und Helfern erwartet. Die Zelte sind bereits aufgebaut. John und ich nehmen gleich dasjenige, welches gerade zu stehen scheint.

Nachdem Ablegen unseres Gepaecks, ziehen wir uns die verschwitzten Klamotten aus, machen uns spaerlich frisch und werden zum Diner gebeten.



Das, was uns jetzt kredenzt wird, ist unfassbar. Ein Dreigaengemenue, was excellent schmeckt, fuellt unsere hungrigen und vollkommen ueberraschten Maegen. Raoul, unser Koch, ist ein Meister seines Fachs und wir werden in den kommenden Tagen noch erfahren, welche Leistung er auf kleinstem Raum mit geringsten Mitteln vollbringen wird.

Mit der Erlaeuterung und des Ablaufs des kommenden Tages, der, so Yeiber und Monica, wirklich schwer werden wird, schluepfen wir in unsere Schlafsaecke und verbringen die erste Nacht nach einem erfolgreichen Tag in 2.800 Meter Hoehe.

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